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Das Projekt Quartierskonzept "Hartenholm"

Auftakt zum energetischen Quartierskonzept Tim-Schott-Weg für Hartenholm erfolgt am 1. Dezember im Rahmen einer öffentlichen Infoveranstaltung.

Hartenholm. „Für uns und die Zukunft unserer Gemeinde“ – so lautet das Motto für die Durchführung des energetischen Stadtsanierungskonzeptes, das die Gemeinde beauftragt hat. Dabei soll erarbeitet werden, wie sich die Gemeinde Hartenholm bis zum Jahr 2050 klimaneutral mit Energie versorgen kann. – Und welche Bedingungen dabei erfüllt sein müssen.

Den Klimawandel bekämpfen erscheint den meisten Menschen plausibel und nachvollziehbar, allerdings stellt sich bei intensiverer Beschäftigung mit dem Thema die Frage wie soll das konkret hier bei uns erfolgen? Was kann ich dafür tun? – Und für die meisten von größter Bedeutung: Was muss ich dafür bezahlen?

Alle bisherigen Bundesregierungen haben das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahre 2050 ausgerufen. Dieses wird auch durch die Ratifizierung des Pariser Klimaschutzabkommens noch einmal unterstrichen. Um diese Ziele erreichen zu können, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden: Zum einen müssen die Ausgangsbedingungen festgestellt werden, um anzustrebende Verbesserungen vorhersagen und messen zu können, zum anderen müssen Wege aufgezeigt werden, die das Erreichen der Ziele möglich machen. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung ist dabei, dass die möglichen Wege nicht allein von Experten gestaltet werden, sondern dass die betroffenen Bürgerinnen und Bürger in den Prozess mit eingebunden werden.

Die sich daraus ableitende Vorgehensweise muss auf Bürgerbeteiligung setzen. Dies erfolgt im Rahmen der energetischen Stadtsanierungskonzepte („Quartierskonzepte“), bei denen neben den genannten Punkten besonders die Beteiligung („Partizipation“) der betroffenen Bewohner eine wesentliche Rolle spielt.

Die besondere Wichtigkeit dieser Herangehensweise zeigt die Förderkulisse für Quartierskonzepte: 65% gibt der Bund über die KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) dazu und 20% wird vom Land Schleswig-Holstein zusätzlich gefördert, um diese Vorgehensweise in möglichst vielen Kommunen angehen zu können.

Und was bedeutet das jetzt für Hartenholm: „Wir sind eine „typische“ Landgemeinde, wie es sie in Schleswig-Holstein und Deutschland hundertfach gibt, daher können wir uns hier beispielhaft den Herausforderungen für eine zukunftsweisende Energieversorgung aussehen könnte widmen“, so Bürgermeister Hans-Burkhard Fallmeier.

Folgende Fragen sollen im Rahmen des Konzeptes beantwortet werden: Wer sind die größten Energieverbraucher in der Gemeinde? Wo liegen die Potenziale für Energieeinsparung und –Effizienz bei den Gebäuden? Wie soll sich die Gesamtenergiebilanz der Gemeinde entwickeln? Besteht die Möglichkeit über ein Nahwärmenetz die Häuser in der Gemeinde mit Wärme zu versorgen? Welcher Energieträger soll dabei eingesetzt werden? Wie werden sich die Energiekosten der Gebäude zukünftig entwickeln? Welche Maßnahmen können Gemeinde und Bürger ergreifen? Sind die möglichen Maßnahmen wirtschaftlich gestaltbar? Welche Fördermittel stehen dafür zur Verfügung?

„Wir werden hier nicht die Welt neu erfinden können, aber wir können die unterschiedlichen Möglichkeiten und Wege aufzeigen und untersuchen und mit den Bürgern und Bürgerinnen abstimmen“, so Herr Fallmeier, Mitinitiator des Konzeptes. Daher haben Bürgermeister Fallmeier und seine Gemeindevertreterkollegen auch das Motto „Für uns und die Zukunft unserer Gemeinde“ ausgerufen.

Die mit der Untersuchung beauftragte Ingenieurskooperation IPP ESN Power Engineering, Wortmann-Energie und EMN EnergieManufaktur Nord haben bereits für mehrere Städte und Gemeinden derartige Konzepte erstellt und begleiten auch die Umsetzung der erarbeiteten und abgestimmten Maßnahmen.

„Das besondere an den Quartierskonzepten ist, dass neben der Konzepterstellung auch die Umsetzung im Rahmen des sogenannten Sanierungsmanagements gefördert wird“, so Michael Knitter, Projektleiter des Teams.

Im ersten Schritt werden zunächst die Grundlagen der Gemeinde aufgenommen: Die Energieverbräuche der Gebäude, das Alter der Heizungsanlagen, der (energetische) Zustand der Gebäude. „Daraus erstellen wir einen Energieatlas der Gemeinde, der es uns ermöglicht die zukünftigen Entwicklungen abzubilden und die Auswirkungen verschiedener Maßnahmen in den Bereichen Sanierung und Versorgung zu prognostizieren“, so Knitter.

Damit sind die Planer in der Lage, nicht nur die Energiemengen und Tonnen an CO2 zu bestimmen und vorherzusagen, sondern auch, was das ganze kosten wird. Mit diesen Informationen werden dann konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeitet und in den öffentlichen Veranstaltungen zur Diskussion gestellt und –nach Möglichkeit – zur Umsetzung in Beschlüsse umgewandelt.

Neben den Gebäudedaten werden auch die Möglichkeiten erfasst, Wärmeenergie möglichst sinnvoll und klimaschonend zu erzeugen. Immerhin macht die Wärme rund 80% der in den Gebäuden benötigten Energiemenge aus. Als Energiequellen in Hartenholm können nach derzeitigem Stand verschiedene Energieträger dienen: Erdgas als Grundenergie, Solarthermie und Biomasse können eine Rolle spielen aber auch die Nutzung von Faulschlämmen aus der Schlei kann eine mögliche Option sein.

Im Rahmen einer ersten Informationsveranstaltung am 1.12.2016 werden die Bürger über das Konzept informiert. Mit den bereits verschickten Einladungen wurden auch Fragebögen versendet, die möglichst ausgefüllt und abgegeben werden sollten, da Sie die Datenaufnahme erleichtern und damit die Datenbasis sicher gestalten. „Es wäre schön, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger von Hartenholm im Bereich des Tim-Schott-Wegs an diesem Konzept beteiligen würden“, so Bürgermeister Fallmeier.